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IHK Trier


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  • 01.09.2016

    40 Jahre Weinausschuss – IHK Trier feiert Jubiläum

    Fachforum zu „Wein im Spannungsfeld zwischen Natur, Recht und Markt“

  • Foto: Albrecht Ehses
    Wein & Tourismus

    Albrecht Ehses

    Tel.: 0651 9777-201
    Fax: 0651 9777-965
    ehses@trier.ihk.de


Dieser Text ist vom 01.09.2016 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Seit 1976 tritt der IHK-Weinausschuss für die Interessen der gewerblichen Weinwirtschaft ein, also der Weinvermarkter – gegen überhandnehmende Reglementierungen und für eine Liberalisierung des Markts, damit der Handel auch weltweit möglichst unkompliziert und erfolgreich erfolgen kann. Anfang Juli feierte das Gremium sein 40-jähriges Bestehen – mit einem Wirtschaftsforum zum Thema „Wein im Spannungsfeld zwischen Natur, Recht und Markt“ in der IHK Trier.

Das Fachgremium für Weinfragen
Mehr als 100 Repräsentanten der Weinpolitik und aus den Unternehmen trafen sich im IHK-Tagungszentrum. „Bundesweit ist der gemeinsame Weinausschuss der IHKs Koblenz, Pfalz, Rheinhessen, Trier und Wiesbaden der einzige seiner Art und damit ein versierter Ansprechpartner für die Weinwirtschaftspolitik in Rheinland-Pfalz, Hessen und im Bund“, würdigte IHK-Präsident Peter Adrian die Ausschussarbeit in seiner Begrüßungsrede. Heute engagierten sich 16 ehrenamtliche Mitglieder aus selbstvermarktenden Weingütern, Genossenschaften, Weinkellereien und Weinkommissionären in dem Fachgremium.

Ausschussvorsitzender Dr. Dirk Richter ließ die vergangenen 40 Jahre Revue passieren. Als wesentliche Themen stellte er das Bezeichnungsrecht, die Hektarertragsregelungen und Qualitätssicherungsfragen heraus. An den Vertreter der EU-Kommission gewandt, wünschte er sich ein leicht zu durchschauendes eigenständiges System für Wein: „Der Lissabonisierungsprozess darf keinesfalls dazu führen, dass unsere Rechtsgrundlagen verkompliziert und in horizontalen Regelungen kaum auffindbar sind.“ Ziel seien einfachere Rahmenbedingungen, die den Betrieben Gestaltungsspielräume geben, um mit bestmöglichen Voraussetzungen im internationalen Markt- und Wettbewerbsumfeld zu bestehen. An die Vertreter der Erzeugerverbände gerichtet, forderte er mehr Kompetenzen für bestehende Weinwirtschaftsräte, um vorliegende Anträge aus den Weinregionen zur Änderung von Lastenheften zu bewerten.

Neues Denken bei Markt- und Absatzfragen
Peter Bleser, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, bot den Verbänden an, die aktuelle Marktlage zum Anlass zu nehmen, die EU-Finanzmittel zur Absatzförderung auf Bundesebene zu prüfen und gegebenenfalls zu erhöhen: „Trends und Konsumgewohnheiten verändern sich, und darauf muss die Weinbranche mit angepassten Maßnahmen reagieren können.“ Für Dr. Volker Wissing, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau in Rheinland-Pfalz, war die Feier gleichzeitig einer der ersten Auftritte vor der Weinbranche. Er brachte zum Ausdruck, dass er sich gerne Weinmarkt- und Absatzfragen annimmt und gemeinsam mit der Branche neue Konzepte erarbeiten möchte. Konkret stellte er die Frage nach einem Relaunch der Liebfraumilch und verwies dabei auf erfolgreiche Marken wie Prosecco oder Jägermeister.
Der Vortrag von Dr. Jens Schaps, Abteilungsleiter der Generaldirektion Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung der EU-Kommission, widmete sich dem „Wein in der Gemeinsamen Agrarmarktordnung“. In einem historischen Abriss zeigte er auf, wie sinnvoll es sei, die europäische Agrarpolitik hin zu mehr Wettbewerbsfähigkeit zu entwickeln. Programme zur Absatzförderung, Produktionsumstellung oder zu betrieblichen Investitionen würden heute den Unternehmen in ihrer strukturellen Entwicklung helfen. Die Lissabonisierung betreffend stellte Schaps fest: „Den Wunsch nach einer separaten Regelung des Weinsektors habe ich vernommen und werde Ihre Anregungen mit nach Brüssel nehmen.“

Die anschließenden Fachvorträge und -diskussionen drehten sich unter anderem um die Folgen des Klimawandels, önologische Verfahren und die Perspektiven des deutschen Weinmarkts. Dazu waren die Professoren Hans Reiner Schultz und Simone Lohse der Hochschule Geisenheim angereist; auch OIV-Präsidentin Monika Christmann konnte Aktuelles aus ihrer für die internationale Weinwirtschaft bedeutenden Arbeit berichten.

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