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01.09.2016

Großes Tourismuspotenzial im Hunsrück-Naheland


Dieser Text ist vom 01.09.2016 und könnte inhaltlich veraltet sein.

Ergebnisse der Wertschöpfungsstudie Tourismus liegen vor

Der Tourismus im Hunsrück-Naheland ist ein konstanter Wachstumsmotor für die Region: Die Branche zählt zu einer der bedeutendsten regionalen Wirtschaftsfaktoren. Rund 940 Millionen Euro Umsatz und 30 Millionen Aufenthaltstage konnten jährlich durch den Tourismus in den beiden Destinationen generiert werden. Das sind die zentralen Ergebnisse einer von den Industrie- und Handelskammern Koblenz, Trier und dem Saarland in Auftrag gegebenen Wertschöpfungsstudie bei der dwif-Consulting in München.

Verstecktes Potenzial gilt es abzuschöpfen
Knapp 8,8 Millionen Übernachtungen konnten allein im vergangenen Jahr im gewerblichen und privaten Sektor gezählt werden. Im Vergleich zu der amtlichen Statistik sind das 5 Millionen Aufenthaltstage mehr. Wo verbirgt sich das Potenzial? In der Studie wurden erstmals auch Übernachtungen von Dauercampern, Reisemobilisten, bei Privatvermietern sowie bei Freunden und Bekannten erhoben, um ein komplettes Bild der touristischen Wertschöpfung zu erhalten. Eine weitere hohe Bedeutung kommt dem Tagestourismus zu. So verzeichnete die Region insgesamt 21 Millionen Aufenthaltstage durch Tagestouristen. Diese sorgten alleine für einen Bruttoumsatz von 451 Millionen Euro. In privaten Haushalten wurden rund 3,8 Millionen zusätzliche Übernachtungen getätigt. Somit ergaben sich in der Summe für die Regionen Hunsrück und Naheland rund 82 000 Gästeankünfte pro Tag.
 
40 Prozent der privaten Haushalte können sich vorstellen, ihre Gäste auch in Hotels unterzubringen – damit liegen 1,5 Millionen Übernachtungen brach. Dieses Potenzial gilt es, künftig abzuschöpfen. Hotels sollten beispielsweise auch die Einheimischen ansprechen und sie über ihre Angebote informieren.

Wer profitiert von dem Tourismus?
Neben dem Gastgewerbe verdienen vor allem der Einzelhandel und der Dienstleistungssektor an den Gästen in der Region. Mit 401 Millionen Euro (42,6 Prozent) geht der größte Anteil an Hotels und Gastronomie, gefolgt von dem Einzelhandel mit 311 Millionen Euro (33,1 Prozent). Ein Viertel (24,3 Prozent) generiert der Dienstleistungssektor, so werden 229 Millionen Euro in Handwerksbetrieben wie Metzgereien, Bäckereien, Banken oder Werbeagenturen verdient.

24 490 Personen sind im Tourismus beschäftigt und erhalten durchschnittlich 18 650 Euro Einkommen pro Kopf. Auch der Staat verdient durch die Steuereinnahmen an der Branche. Die Mehr- und Steuereinahmen belaufen sich auf 87 Millionen Euro. Es zeigt sich, dass sich Investitionen in die touristische Infrastruktur durchaus lohnen.

Natur und Wandern?

Um die touristische Wertschöpfung weiter auszuschöpfen, gilt es, das touristische Angebot optimal zu nutzen. Die Destination Hunsrück-Nahe ist vor allem geprägt durch die Themen Natur und Wandern. Doch reichen diese Themen aus, um langfristige Ziele zu erreichen? Diese Fragestellung stand im Mittelpunkt der von den Industrie- und Handelskammern Koblenz, Trier und Saarland organisierten Veranstaltung zur Präsentation der Studienergebnisse. Einer der entscheidenden Faktoren, den Tourismus zu verbessern, seien die Premiumwanderwege, die Traumschleifen des Saar-Hunsrück–Steigs, erläuterte Peter Klein von der Saarschleifenland Tourismus GmbH. Ein Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre, seit der Eröffnung des Steigs, zeige, dass sich die interkommunale Zusammenarbeit zwischen Rheinland-Pfalz und dem Saarland positiv auswirkt. So wurde der Saar-Hunsrück-Steig 2016 als bester Fernwanderweg prämiert. Doch damit nicht genug. Peter Klein betont: „Wir wollen die Avantgarde des Wanderns mit unserem Projekt werden.“

Sören Sturm, Geschäftsführer für Kommunikation, Umweltbildung und Naturerleben im Nationalparkamt in Birkenfeld, erläuterte die Bedeutung des vor einem Jahr eröffneten Nationalparks Hunsrück-Hochwald. Die Einzigartigkeit des Parks seien der Wald, wo ein Baum noch alt werden könne – was in Deutschland eher selten ist, die Moore, die Feuchtgebiete sowie das Vorkommen der seltenen Wildkatze. Um Rückschlüsse auf die touristische Magnetwirkung ziehen zu können, lägen jedoch noch keine verlässlichen Daten vor. Abschließend wies Sturm allerdings auf die Besucherzahlen der Nationalparktore hin: „Diese sind um 80 Prozent gestiegen. Daher rechnen wir in Zukunft mit 110 000 zusätzlichen Übernachtungen pro Jahr und 240 000 Tagesbesuchern.“

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