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IHK Trier


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  • 01.04.2018

    Wenn Mitarbeiter die Schulbank drücken

    Weiterbildungen von Angestellten sind eine Win-Win-Situation für Unternehmen und Personal

  • Foto: Aaron Braun
    Weiterbildung

    Aaron Braun

    Tel.: 0651 9777-701
    Fax: 0651 9777-705
    braun@trier.ihk.de


Dieser Text ist vom 01.04.2018 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Die Wirtschaft in der Region boomt, der Großteil der Unternehmen blickt zuversichtlich in die Zukunft. Ein Thema treibt jedoch vielen zunehmend die Sorgenfalten auf die Stirn: der steigende Fachkräftemangel. Die Unternehmen haben erkannt, dass das kontinuierliche Lernen ihrer Mitarbeiter ein wichtiger Baustein ist, um diesem entgegen zu wirken und wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben. Auf der anderen Seite kann gerade jetzt eine höhere Berufsbildung für viele Arbeitnehmer der entscheidende Schritt auf der Karriereleiter sein.

Thorsten Heck hat einen Traumjob: „Wir schicken Leute in Urlaub“, fasst der 35-jährige Recruiter der Landal GreenParks GmbH in Trier das Angebot seines Arbeitgebers zusammen. Alleine fünf Ferienparks des Unternehmens liegen in der Region: Nach Stadtkyll, Kröv, Leiwen, Kell am See und Saarburg kommen die Gäste aus Nah und Fern, um die Seele ein paar Tage baumeln zu lassen. Etwa 250 Mitarbeiter arbeiten in den fünf Ferienparks und der Firmenzentrale in Trier, in ganz Deutschland beschäftigt Landal GreenParks rund 500 Personen. Sie alle, sowie weitere Mitarbeiter in Österreich und in Teilen der Schweiz, werden von Trier aus betreut.
Das Angebot in den Ferienparks ist groß: Neben Ferienhäuschen gibt es zum Beispiel Restaurants, Supermärkte und Indoor-Spielhallen für Kinder – und natürlich auch Rezeption und Verwaltung. Dementsprechend umfangreich ist auch die Palette an Berufen, in denen Landal GreenParks ausbildet. „Verkäufer, Kaufleute im Einzelhandel, Hotelfachleute, Köche, Systemgastronomen, Kaufleute im Büromanagement und Kaufleute für Tourismus- und Freizeitwirtschaft“, zählt Heck auf. „Nicht zu vergessen: die dual Studierenden im Bereich Betriebswirtschaft, Fachrichtung Freizeitwirtschaft.“ 15 bis 20 Auszubildende sucht das Unternehmen jährlich für die Region. Nicht alle Stellen können immer besetzt werden, gerade im Gastronomiebereich. „Es wird herausfordernd“, sagt Heck. „Doch wir haben das Glück, dass wir als Konzern ein gutes Arbeitspaket schnüren können.“ So komme es zu wenig Fluktuation. Und: „Wir haben eine explizite Strategie, interessierten, neuen Mitarbeitern Perspektiven aufzuzeigen. Damit können wir punkten!“

„Wachstum ist die Kernbotschaft von Landal GreenParks – nicht nur bezogen auf das Grüne und die Natur, sondern gerade auch auf die Entwicklung unserer Mitarbeiter.“
Thorsten Heck, Recruiter


Regelmäßige Potenzialanalysen

Wie diese Strategie aussieht, erläutert Heck am Beispiel eines Hotelfachmanns. „Wer sich engagiert zeigt, kann bereits etwa ein bis zwei Jahre nach der erfolgreichen Ausbildung die Position eines Assistant Managers übernehmen und somit als Schichtleiter Mitarbeiter führen.“ Um die Qualifikationen hierfür aufzubauen, gibt es mehrere Module, die der Arbeitnehmer intern durchlaufen kann – und so weitere Einblicke in Personalführung und Betriebswirtschaft erhält. Empfiehlt er sich, ist für ihn der Schritt zum Abteilungsleiter möglich. Auch hierfür bietet Landal GreenParks seinen Mitarbeitern interne Weiterbildungsmodule an. Vier hauseigene Trainer aus der Abteilung Learning & Development schulen die Kollegen, zum Teil parkübergreifend, zum Teil innerhalb eines Parks. „Das kommt ganz darauf an, wie viele Mitarbeiter von welchem Standort teilnehmen“, sagt Heck. Wer es einmal zum Abteilungsleiter geschafft hat, den lockt der nächste Sprung auf der Karriereleiter: die Parkleitung. Hier ist fundiertes Wissen in sechs Bereichen nötig: Technischer Dienst, Housekeeping, Empfang / Frontoffice, Supermarkt / Retail, Restaurant sowie Fun & Entertainment. „Wir unterstützen es, wenn Mitarbeiter zwischen Parks, auch grenzüberschreitend, wechseln möchten“, sagt Heck. „Das erweitert den Horizont und man bekommt Einblick in die verschiedensten Bereiche.“

Die Weiterbildungsmöglichkeiten bei Landal GreenParks sind vielfältig. „Wir steuern das Talentmanagement über eine Personalmanagementsoftware“, erläutert Heck. Dort sind jede Menge Weiterbildungsmodule aufgeführt – sowohl interne wie externe Angebote. Von Tagesseminaren zum richtigen Umgang mit dem Gast bis hin zur höheren Berufsbildung wie Fach- oder Betriebswirt und einem berufsbegleitenden Master of Business Administration: Jeder Mitarbeiter kann sich einloggen, durch die Angebote klicken und sich sein Wunschpaket zusammenstellen. Der direkte Vorgesetzte bekommt eine digitale Nachricht, sobald ein Mitarbeiter eine Weiterbildung gewählt hat, und kann diese freigeben. „Natürlich wird zusätzlich in regelmäßig stattfindenden Beurteilungsgesprächen erörtert, welche Weiterbildungsprogramme in den vereinbarten Entwicklungsplan passen und den Mitarbeiter weiterbringen“, sagt Heck. Zudem erfolgen für Nachwuchstalente regelmäßige Potenzialanalysen.
98 Prozent der Kurse hat Landal GreenParks bisher im Schnitt bewilligt. „Uns steht für die Personalentwicklung ein hohes Jahresbudget zur Verfügung“, erklärt der Recruiter. Die Mitarbeiter werden für die Weiterbildung frei gestellt, zudem übernimmt Landal GreenParks 100 Prozent der Kosten. Voraussetzung für eine erfolgreiche Weiterbildungsmaßnahme für Landal ist auch, dass sich die Mitarbeiter dem Unternehmen gegenüber loyal zeigen und die gewonnenen Kenntnisse bei Landal einsetzen. „Je nach Höhe der Investition schließen wir mit dem Mitarbeiter einen Vertrag, der ihn eine Zeit lang ans Unternehmen bindet.“ Doch oft sei das eigentlich nicht nötig, die Arbeitsverhältnisse hielten meist langfristig und die Dauer der Betriebszugehörigkeit sei hoch. „Es gibt den Mitarbeitern einfach ein gutes Gefühl, wenn das Unternehmen an sie glaubt und in sie investiert. Das bindet auch emotional.“

Umgekehrt wisse Landal GreenParks, „dass wir dann ausgezeichnete Spezialisten fürs Unternehmen haben“, ist Heck überzeugt. Die Investition in die Weiterbildung der Mitarbeiter biete einen absoluten Mehrwert. „Eine Win-Win-Situation.“ Und ein großer Pluspunkt, den Landal GreenParks schon in Bewerbungsgesprächen mit Auszubildenden einbringt. „Wir können tolle Geschichten aus dem eigenen Unternehmen aufzeigen – von ehemaligen Azubis, die jetzt Abteilungsleiter und mehr sind, und so überzeugende Anreize setzen.“ Denn selbst Azubis haben schon vollen Zugriff auf den Trainingskatalog. „Das ist ein starkes Pfund, mit dem wir gerade auch motivierte, leistungsfähige junge Menschen überzeugen und ihnen eine spannende Alternative zum Studium aufzeigen können“, freut sich Heck.

Trend zur beruflichen Spezialisierung

Dass sich der Weg über Aus- und Weiterbildung im Vergleich zum Studium für den Arbeitnehmer im wahrsten Sinne des Wortes lohnt, bestätigt die Studie „Bildung auf einen Blick 2017“ der OECD. Sie zeigt auf, dass Fachwirte, Meister oder Betriebswirte häufiger direkte Personalverantwortung erhalten als ihre Kollegen mit akademischem Abschluss. Und der Blick auf die Arbeitslosenquote zeigt, dass Arbeitnehmer mit einer höheren Berufsbildung die sichersten Arbeitsplätze haben und als Fachkräfte hoch geschätzt werden.

„Ein Personalmanagement wie das von Landal GreenParks ist also ein sehr gutes Beispiel dafür, junge Hoffnungsträger für das Unternehmen gewinnen und halten zu können“, sagt Aaron Braun, Geschäftsführer Weiterbildung der IHK Trier. Gerade bei Abiturienten seien Weiterbildungen eine wichtige Perspektive, um sie für die Ausbildung zu gewinnen. Ein gutes Argument für Unternehmen, die um Auszubildende werben, ist auch folgendes: „Fachwirt und Industriemeister sind gleichwertig mit einem Bachelor-Abschluss an der Universität“, erklärt Braun. Der Betriebswirt sei sogar gleichwertig mit dem Master. „Doch für die Betriebe ist gerade die berufspraktische Ausrichtung der höheren Weiterbildung meist wertvoller als ein akademischer Abschluss eines Mitarbeiters.“

Das Team des IHK-Bildungszentrums rund um Aaron Braun berät Unternehmen wie Privatpersonen, wenn es darum geht, das passende Weiterbildungsangebot zu finden und sich seine Fachkräfte aus dem eigenen Mitarbeiterpool „zu schnitzen“. „Viele Unternehmen kommen mit einem konkreten Bedarf an uns heran und wir schauen anbieterneutral, welches Angebot Sinn macht“, erklärt Braun. Dass Betriebe auf die Entwicklung ihrer Mitarbeiter setzen, zeigt auch die Zahl der Weiterbildungsprüfungen, die ehrenamtliche IHK-Prüfer jährlich bei Lehrgängen abnehmen: Genau 873 waren es allein im vergangenen Jahr. Darunter waren neben Teilnehmern aus dem IHK-Bildungszentrum auch einige anderer Bildungsträger, wie etwa die Bankfachwirte der Frankfurt School of Finance and Management.

Rund 100 Dozenten sind allein beim Weiterbildungszentrum der IHK tätig und decken ein breites Angebot ab, darunter die auf mehrere Jahre angelegten Lehrgänge der höheren Berufsbildung, erläutert Braun. Dazu zählen beispielsweise der Geprüfte Betriebswirt, der Geprüfte Industriemeister und die von Thorsten Heck genannten Fachwirte. „Diese Lehrgänge zeichnen sich durch einen hohen Praxisbezug aus und sind nach wie vor hoch im Kurs“, sagt Braun. Am stärksten nachgefragt, mit enormen Zuwächsen in den vergangenen Jahren, seien allerdings die sogenannten Zertifikatslehrgänge, die über mehrere Monate laufen und berufliche Spezialisierungen vermitteln. „Hier sieht man den Trend, dass Mitarbeiter mit Projektkenntnissen immer wichtiger werden“, sagt Braun. Dazu zählen beispielsweise der Personal Coach, Projektleiter, Qualitätsmanager, Wirtschaftsmediator, E-Commerce Manager und Online Marketing Manager. Ein großer Vorteil: „Wir können mehrere Zertifikatslehrgänge als Webinar anbieten“, erklärt Braun. Das heißt, die Teilnehmer verfolgen den Unterricht am Laptop zuhause und können per Headset oder Chatfunktion dem Dozenten Fragen stellen. Sollten Sie eine Einheit verpassen, ist das kein Problem: Jeder Vortrag wird aufgezeichnet und kann nachgeholt werden. „Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird immer wichtiger. Da bietet das Webinar eine superflexible Weiterbildungsmöglichkeit“, erklärt Braun.  

Hundertprozentige Unterstützung
Einer, der genau weiß, wovon er spricht, wenn er die Vorteile von Weiterbildungen aufzählt, ist Markus Czech, Leiter Personal und Prokurist der Gracher Kredit- und Kautionsmakler GmbH & Co. KG in Trier. 2008 stieg er als Vertriebsassistent und Ausbildungsbeauftragter beim Finanzdienstleister ein, 2013 übernahm er die Leitung für die Vertriebsassistenz, seit Juni 2017 ist er als Leiter Personal und Prokurist tätig. „In der Zwischenzeit habe ich jede Menge Weiterbildungen absolviert“, berichtet Czech und blättert durch einen ganzen Ordner an Abschlusszeugnissen. Darunter auch die „Ausbildung der Ausbilder“ (AdA) und den Zertifikatslehrgang „Personal Coach“. „Ich bin ein Zahlentyp“, reflektiert Czech sich selbst. „Das reicht im Personalwesen aber nicht aus. Daher lachte mich gerade der Coaching-Bereich an.“ Czech hatte bereits eine fünfteilige Tagesseminar-Reihe rund um das Personalwesen besucht, als er sich auf der IHK-Homepage bezüglich Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Führung schlau machte. „Dort entdeckte ich den Personal Coach, der just von dem Dozenten geleitet wurde, der mich bereits in den Tagesseminaren überzeugt hatte“, sagt Czech. Also berichtete er seinem damaligen Personalleiter von seinen Plänen, den Lehrgang zu belegen, und erfuhr hundertprozentige Unterstützung. „Mein Arbeitgeber übernahm die gesamten Kosten und stellte mich auch für die Kurstermine unter der Woche frei.“ 165 Unterrichtseinheiten absolvierte Czech innerhalb eines Jahres, darunter Präsenztermine vor Ort im IHK-Bildungszentrum wie auch Gruppenarbeitstermine. „Der Kurs startete im Februar 2016, wir waren acht Teilnehmer – eine eingeschworene Truppe“, erzählt Czech. Allein der interessante Mix an Teilnehmern habe ihm viel gegeben, noch heute haben die acht untereinander Kontakt.

„Raus aus dem betrieblichen Tunnelblick und neue Impulse gewinnen: Alleine darum setzen wir bei Gracher bewusst auf Weiterbildung, man nimmt immer etwas mit.“
Markus Czech, Personalleiter


„Ich habe nicht konkret auf eine neue Position geschielt, als ich den Kurs belegt habe“, sagt Czech. „Generell geht es mir eher darum, neue Impulse mitzunehmen, neue Blickwinkel kennenzulernen.“ Als dann 2017 der bisherige Personalleiter altersbedingt in den Beirat wechselte, sei seine Weiterbildung „mit Sicherheit ein Vorteil gewesen, um in die Fußstapfen treten zu können“. Generell lege das Unternehmen großen Wert darauf, dass sich seine momentan 31 Mitarbeiter weiterbilden. „Oft ist man so im betrieblichen Tunnel, dass die Lehrgänge – neben dem fachlichen Input – schon alleine dafür gut sind, einfach mal rauszukommen und anschließend mit einem anderen Blick an die eigene Arbeit ranzugehen.“ Die Tür zu Weiterbildungsmaßnahmen stehe Mitarbeitern immer offen, „wir bieten diese Möglichkeit offensiv an, das bringt beide Seiten weiter.“ Und Czech ist sich sicher: Auch in seinen Ordner wird er in den nächsten Jahren noch das ein oder andere Weiterbildungszeugnis abheften.

Ohne Zeit- und Kostenverluste weiterbilden: Inhouse-Schulungen werden immer beliebter

Ganz oben auf der Weiterbildungsliste vieler Unternehmen stehen nach wie vor Angebote aus dem Office- und EDV-Bereich, berichtet Aaron Braun. Gerade vor dem Hintergrund der Digitalisierung sei es wichtig, hier die Mitarbeiter fit zu halten. „Wir werden immer öfter angefragt, ob wir hierzu passend auf das jeweilige Unternehmen zugeschnittene Inhouse-Schulungen abwickeln können.“ Dank des großen Dozentennetzwerkes sei es der IHK möglich, genau auf den betrieblichen Bedarf einzugehen. „Wir grenzen die Rahmenbedingungen wie Inhalte, Zeithorizont, Ort und Personenzahl ein und wickeln die gesamte Abstimmung für das Unternehmen ab.“

Von diesem Angebot hatte auch Magdalena Thul gehört, Personalmanagerin der TechniSat Digital GmbH in Daun. Das Eifeler Unternehmen realisiert seit 30 Jahren Lösungen zum Empfangen und Verbinden von Daten und zählt Fernseher, Digitalradios, Smart-Home- und weitere Lifestyle-Produkte zu seinem Angebot. In Daun arbeiten rund 250 Mitarbeiter im Hauptsitz und der Geschäftsleitung des Unternehmens, das zum Firmenkonzern der TechniRopa Holding GmbH gehört. Weltweit sind es 1250 Mitarbeiter an sechs deutschen und drei internationalen Standorten. Die Unternehmensleitung in Daun steuert alle Prozesse. Entsprechend breit gefächert sind die Berufe, in denen das Eifeler Unternehmen ausbildet: Vom Industrie- sowie Groß- und Außenhandelskaufmann über Fachinformatiker, Informationselektroniker, Fachkraft Lagerlogistik bis hin zum Mediengestalter Digital und Print. Ab Sommer 2018 wird der Kaufmann im E-Commerce hinzukommen.

Ebenfalls zur Firmengruppe gehört die TPS-Technitube Röhrenwerke GmbH, die mit zwei Produktionsstätten in der Eifel vertreten ist. Neben kaufmännischen Berufen bildet TPS auch Industriemechaniker, Technische Produktdesigner und Zerspanungsmechaniker aus. Bei beiden Unternehmen ist es zudem möglich, dual zu studieren: Ingenieurwissenschaften, BWL sowie diverse IT-Studiengänge.

Die Personalmanagerin ist nur eines der vielen Beispiele, dass Weiterbildung im Unternehmen groß geschrieben wird. 2012 kam sie selbst als dual Studierende ins Unternehmen, heute macht sie berufsbegleitend im Fernstudium ihren Master im Personalmanagement und wird dabei voll und ganz unterstützt, sowohl finanziell als auch durch eine Reduzierung der Arbeitszeit. „Das wird immer individuell geregelt, um für alle die beste Lösung zu finden“, berichtet Beatrix Simon-Ludwig, Geschäftsführerin der TechniSat Digital GmbH.

In der Firmengruppe herrscht die Philosophie, Synergieeffekte zu nutzen, erklärt Simon-Ludwig. Und so lag es nahe, gemeinsame Weiterbildungen anzubieten. Denn nachdem der Bedarf in beiden Unternehmen, TechniSat wie TPS, analysiert wurde, stand fest: „Wir hatten rund 170 Mitarbeiter, für die eine Weiterbildung für neue Programmversionen im Office-Bereich sinnvoll wäre – über verschiedene Niveaustufen hinweg“, erzählt Thul.

Förderung der Mitarbeiter aus Überzeugung
Gesagt, getan. Thul griff zum Hörer und ließ sich von Aaron Braun ein maßgeschneidertes Angebot für eine Inhouse-Schulung erstellen. „Wir haben mit dem TechniSat-Kundenzentrum den perfekten Schulungsraum vor Ort“, sagt Thul. Zudem habe der von Braun ausgewählte Dozent die Schulung speziell auf die Bedürfnisse des Unternehmens zuschneiden können. „Unsere Mitarbeiter konnten an unternehmensspezifischen Praxisbeispielen lernen – effizienter geht es nicht.“ Daneben habe sich die gemeinsame Inhouse-Schulung auch kostenmäßig rentiert. „Hätten wir alle 170 Teilnehmer zu offenen Tagesseminaren geschickt, wären für die Firmengruppe deutlich höhere Kosten angefallen.“ Zudem sei das Inhouse-Seminar eine enorme Erleichterung hinsichtlich der Arbeitszeiten gewesen. Denn die Schulungstage wurden gesplittet, sodass das Tagesgeschäft weiterlaufen konnte. „Das hatte auch den Vorteil, dass die Mitarbeiter das Gelernte in der Zwischenzeit reflektieren und in späteren Terminen nochmals Fragen stellen konnten“, ergänzt Thul.

Mit dem Ergebnis der Inhouse-Schulung sind sowohl die Personalführung als auch die Mitarbeiter zufrieden. Das vermutet Thul nicht nur, das hat sie auch schwarz auf weiß. Denn: Nach erfolgter Schulung konnten die Mitarbeiter mittels Online-Befragung ihr Feedback geben. Passen die Inhalte, sind Sie mit dem Trainer zufrieden, wurden Ihre Erwartungen erfüllt? „So optimieren wir unser Weiterbildungsportfolio immer weiter. Es ist uns ein besonderes Anliegen, unseren Mitarbeitern gezielte Weiterbildungen und Schulungen anzubieten“, sagt Simon-Ludwig. Die Inhouse-Schulung war also ein voller Erfolg? „Absolut“, bestätigt Thul. „Wir prüfen ständig, inwieweit Inhouse-Schulungen als Weiterbildungsmaßnahmen sinnvoll eingesetzt werden können.“

„Wir setzen bewusst darauf, unseren Mitarbeitern immer neue Weiterbildungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Gerade für allgemeinbildende Maßnahmen für eine große Anzahl an Mitarbeitern bieten sich Inhouse-Schulungen an.“
Magdalena Thul, Personalmanagement


Mit Aktionen wie dieser setzt TechniSat alles daran, dem drohenden Fachkräftemangel entgegen zu wirken. „Wir bauen auf den eigenen Nachwuchs – 90 Prozent unserer Auszubildenden haben wir in den vergangenen zehn Jahren übernommen“, sagt Simon-Ludwig. Mit gezielter Unterstützung bei der Vorbereitung zu Ausbildungsprüfungen, fortwährenden Schulungsmaßnahmen und Weiterbildungsangeboten der höheren Berufsbildung oder – wie im Fall von Magdalena Thul – der Unterstützung beim Masterstudium kann die Firmengruppe in Bewerbungsgesprächen punkten. „Wir machen hier sehr viel, um uns auch gezielt von anderen Betrieben differenzieren und gute Bewerber von uns überzeugen zu können“, sagt Simon-Ludwig. Dazu gehören auch Schülerpraktika, Klassenexkursionen durchs Unternehmen, bei denen Berufe und Karrierechancen vorgestellt werden, sowie ein standortübergreifendes Hochschulmarketing. „Wir leben in der Firmengruppe aus Überzeugung die Förderung und Weiterbildung unserer Mitarbeiter“, erklärt Simon-Ludwig und ist sich sicher: „Das wird künftig nicht weniger werden.“

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