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IHK Trier


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  • 01.02.2018

    Wo Unternehmer zu Freunden werden

    Der Kreis Junger Unternehmer (KJU) bietet ein besonderes Netzwerk für junge Manager

  • Foto: Katharina Berens
    Ausbildung

    Katharina Berens

    Tel.: 0651 9777-365
    Fax: 0651 9777-305
    berens@trier.ihk.de


Dieser Text ist vom 01.02.2018 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Gemeinsam mit Gleichgesinnten an einem Strang ziehen und etwas bewegen. Das ist das Ziel der 283 Unternehmer, die den KJU Trier bilden. Die Mitglieder lernen vieles voneinander und sind sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst.  

Sie sind engagiert, tragen viel Verantwortung und sind jünger als 40: Viele Unternehmer aus der Region Trier haben sich dem Kreis Junger Unternehmer (KJU) Trier angeschlossen. Dort profitieren die Mitglieder von einem aktiven Netzwerk aus jungen Unternehmern mit ähnlichen Herausforderungen auf der einen Seite, aber auch von der geballten Erfahrung vieler Fördermitglieder, die dem KJU auch nach Überschreitung der Altersgrenze von 40 Jahren verbunden bleiben. Die Vereinigung ist auch eng mit der IHK Trier verwoben. IHK-Geschäftsführer Ulrich Schneider hat 2013 die Geschäftsführung des KJU übernommen.

„Der Kreis begreift sich als Stimme der jungen Wirtschaft“, sagt Ulrich Schneider. Da liegt es auf der Hand, dass ihm besonders eines der insgesamt vier Schwerpunktthemen am Herzen liegt. Unter dem Titel „Junges Unternehmertum“, organisiere der KJU regelmäßig Kamingespräche. Dort treffen Mitglieder des KJU auf wichtige Persönlichkeiten aus der Region. Bei den vergangenen Treffen hatten sich beispielsweise der Trierer Bischof Stephan Ackermann oder Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe den Fragen der Jungunternehmer gestellt.

Der Austausch steht im Vordergrund
Als zweiten Schwerpunkt definiert Schneider das aktive Netzwerken. „Dort steht der Austausch unter den Mitgliedern im Vordergrund.“ Oft in lockeren Runden, können die Jungunternehmer alle Fragen ansprechen, die sie gerade bewegen. Sei es beim Sommerfest, das sich an alle Mitglieder richtet, oder zielgruppenorientierten Treffen wie dem Familienbrunch: Es können alle Fragen gestellt werden, die einem gerade auf dem Herzen liegen. Hat man keine Fragen, ist es auch nicht schlimm, denn: „Es geht auch darum, einfach eine schöne Zeit zu verbringen“, sagt Schneider.

KJU-Mitgliedern lernen voneinander. Das liegt vor allem an den Treffen, die unter den Schwerpunkt „Know-how-Transfer“ fallen. „Dort geht es darum, die Unternehmerpersönlichkeit zu stärken“, sagt Schneider. Betriebsbesichtigungen sollen beispielsweise eine Möglichkeit schaffen, dass die Mitglieder über den Tellerrand ihres eigenen Unternehmens blicken können. „Die Unternehmer bekommen in den jeweiligen Betrieben immer einen Einblick in die Bereiche, die den Betrieb auch auszeichnen.“ Dazu gehören auch immer wieder spannende Einblicke in die strategische Ausrichtung eines Unternehmens. Bei den Treffen unter dem Titel „von den Erfahrenen lernen“ steht vor allem der Austausch mit gestandenen Unternehmern im Fokus, die dem KJU als Fördermitglieder angehören.

Das Engagement reicht bis in die Schulen

Als vierten und letzten Schwerpunkt hat sich der KJU die „Gesellschaftliche Verantwortung“ auf die Fahnen geschrieben. Die Jungunternehmer bieten hier beispielsweise fiktive Bewerbungsgespräche mit Schülern aus dem 8. und 9. Schuljahr an. „Ältere Schüler aus den Jahrgangstufen 11 und 12 bekommen dann schon einen tieferen Einblick in die Unternehmen“, sagt Schneider. Studierende können sogar ihre Bachelorarbeit gemeinsam mit einem KJU-Betrieb realisieren. Alleine 2017 wurden zwölf von 26 Bachelorarbeiten an der Forschungsstelle Mittelstand der Universität Trier in Zusammenarbeit mit Jungunternehmern geschrieben. Die Studierenden widmeten sich dabei zum Beispiel Themen wie „die Auswirkung der Wahrnehmung von Familienunternehmen auf die Kaufentscheidung von Kunden“.

Der KJU ist sehr eng mit der IHK Trier verbunden. KJU-Mitglieder müssen beispielsweise auch Mitglied in der IHK sein. Doch warum engagiert sich die IHK Trier überhaupt in diesem Bereich? Auf der einen Seite möchte die IHK junge Unternehmen als Basis der regionalen Wirtschaft fördern. Knapp ein Viertel der IHK-Vollversammlung besteht zudem aus KJU-Mitgliedern. „Das zeigt, dass das ehrenamtliche Engagement bei vielen Mitgliedern fortgeführt wird“, sagt Schneider.  

Der neue Vorsitzende ist selbst Fan des KJU
Einen tieferen Einblick in die Gremienarbeit der IHK bekommt nun auch Harald Raskop, Chef der Forst Service Raskop GmbH & Co KG in Landscheid, der ab diesem Jahr als neuer KJU-Vorsitzender auch zu allen Vollversammlungen der IHK Trier eingeladen ist. Der 33-jährige Unternehmer ist im April 2014 in den KJU eingetreten, hat ab 2016 als Beirat erste Vorstandserfahrung gesammelt und wechselte 2017 dann fest in den Vorstand. Engagiert hat er sich allerdings von Beginn an. Sein erstes Projekt, das über eine normale Mitgliedschaft hinausgeht, war der Existenzgründerpreis 2015, den er in diesem Jahr als KJU-Vorsitzender begleiten wird.
„Ich finde es wichtig, jungen Gründern eine Anlaufstelle zu bieten“, sagt Raskop. Denn Gründer brauchen neben einer fundierten Ausbildung, dem Gespür für zukünftige Trends vor allem auch ein funktionierendes Netzwerk, das neben Freunden und Familie einen entsprechenden Rückhalt bieten könne. Der KJU sei der einzige Treffpunkt für junge Unternehmer in der Region Trier – eine  Plattform, die man sonst nirgendwo bekomme. „Das macht uns stark.“

Als besonderes Merkmal des KJU sieht Raskop die abwechslungsreichen Veranstaltungen. „Man kommt in Betriebe rein, lernt interessante Persönlichkeiten kennen – das ist schon eine tolle Sache“, sagt er. Viele Veranstaltungen seien außerhalb von Trier und trotzdem sehr gut besucht. „Daran sieht man, dass das Konzept bei den Mitgliedern gut ankommt.“ Daher ist in diesem Bereich auch nicht mit radikalen Wechseln zu rechnen. Das bestehende Angebot solle vielmehr um weitere hochwertige Veranstaltungen ergänzt werden. So lautet das Jahresmotto des KJU 2018 auch „Aktiv netzwerken – unsere Region stärken“. Darunter versteht Raskop auch, den Austausch der Wirtschaftsjunioren über die Kreisgrenzen hinaus weiter zu fördern und damit das Projekt seines Vorgängers Michael Mühlhahn fortzuführen. Auch Harald Raskops persönliches Netzwerk erweitert sich demnächst. Er freut sich auf den Dialog mit der IHK, der im Rahmen der Vorstandarbeit oder als Gast in der IHK-Vollversammlung entstehen wird.

Vom KJU in die IHK-Vollversammlung
Bereits fester Bestandteil der IHK-Vollversammlung ist Dr. Bernhard J. Simon, Mitglied der Geschäftsleitung der SIMON-Fleisch GmbH in Wittlich. Für ihn gehört das Ehrenamt zum Unternehmertum dazu. In den Jahren 2010 und 2011 war er Vorsitzender des KJU Trier, heute vertritt er seine Branche in der Vollversammlung der IHK Trier und engagiert sich als Vorsitzender des IHK-Ausschusses für Wirtschaft und Regionalentwicklungen sowie als Mitglied im DIHK-Rechtsausschuss.
 
Nach dem Abitur zog es Bernhard J. Simon aus der Region weg, das Studium absolvierte er in Bayreuth und München und sammelte anschließend erste Berufserfahrung in Paris. Im Jahr 2008 trat er dann in das familiengeführte Unternehmen ein und schloss sich ziemlich schnell dem KJU an. „Ich musste mich nach neun Jahren Abwesenheit nicht nur in unser Familienunternehmen sondern auch wieder in die Region einfinden.“ Da seien die Jungunternehmer eine gute Anlaufstelle gewesen. „Der KJU wurde für mich insbesondere durch das Engagement im Vorstand mehr und mehr wie ein Freundeskreis“, sagt Simon. „Eine Gruppe ähnlich Denkender, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.“ Man habe immer viele gemeinsame Themen gehabt, von Personalführung über Finanzierung bis hin zum Umgang mit schwierigen Kunden. Und natürlich diskutiert man als Junioren regelmäßig auch das Thema Nachfolge im Familienunternehmen, also wie die Übergabe des Unternehmens zwischen den Generationen möglichst reibungslos ablaufen kann. Dazu gehöre laut Simon ein klarer Fahrplan für die Ausbildung des Nachfolgers. „Ich finde es wichtig, dass man als zukünftiger Chef die Arbeitsabläufe im Unternehmen sehr gut kennt.“ Danach gehe es dann darum, einen eigenen Führungsstil zu entwickeln. Das sind Tipps, die Simon nun auch wieder an den KJU-Nachwuchs weitergeben kann.

Nach der Wahl ging die Arbeit erst richtig los
Er selbst wurde bereits mit 30 Jahren zum KJU-Vorsitzenden gewählt. „Früher als geplant“, wie er sich heute erinnert. Eigentlich sei 2010 eine andere Nachfolge für den damaligen Vorsitzenden Ole Seidel geplant gewesen. Die designierte neue Vorsitzende musste dann allerdings die Region aus beruflichen Gründen verlassen und schied aus. Von da an ging es Schlag auf Schlag. Nachdem er den Vorsitz übernommen hatte, stand gleich die Organisation der Landeskonferenz auf dem Plan. „Das war eine sehr anstrengende aber auch sehr interessante Zeit“, erinnert er sich.
  
Dem neuen KJU-Vorstand empfiehlt er, weiterzumachen wie bisher. „Wenn der KJU das Niveau der Veranstaltungen halten kann, bleibt er auch künftig die erste Anlaufstelle für junge Unternehmer in der Region Trier.“ Der KJU sei ein bewährtes Produkt und eine tolle Marke. „Man sollte im und mit dem KJU auf Bewährtes setzen und die hohe Qualität der Organisation sowie der Veranstaltungen noch weiter ausbauen. Die Welt muss nicht immer komplett neu erfunden werden, um Erfolg zu haben.“

Larissa Kuntz schätzt die guten Gespräche
Zu den eher neueren Mitgliedern gehört beispielsweise die junge Unternehmerin Larissa Kuntz, die bei der elka-Holzwerke GmbH in Morbach die Nachfolge des elterlichen Betriebs antreten wird. Sie ist seit 2016 im KJU und hat vom Kreis über einen Bericht in der Zeitschrift Blickpunkt Wirtschaft erfahren. „Ich habe die Idee sehr interessant gefunden, sich mit jungen Unternehmern austauschen zu können“, sagt sie. Da im KJU viele verschiedene Branchen vertreten sind, biete das auch immer wieder verschiedene Blickwinkel zu einem ähnlichen Thema.

An Betriebsbesuchen des KJU nimmt Larissa Kuntz besonders gerne teil. Neben reichlich fachlichem Input habe sie dadurch auch die Region besser kennengelernt. „Man rennt sonst immer mit verschlossenen Augen durch die Gegend“, sagt sie. Einmal sei es darum gegangen, wie man Arbeitsplätze effizient gestalten kann. „Dabei habe ich schon ein paar Ideen für mein eigenes Unternehmen mitgenommen.“

Beim „Bier-Tasting“ knüpft man gut Kontakte

Geht es nach Larissa Kuntz, würden noch mehr junge Unternehmer den Weg zum KJU finden. „Betriebe mit Nachfolge in der Familie gibt es doch schließlich genug“, sagt sie. Viele Treffen eignen sich laut Kuntz auch für einen lockeren ersten Kontakt. Sie berichtet beispielsweise von einem Bier-Tasting, das unter dem Titel „Who is Who im KJU“ gelaufen ist. Das sei eine tolle Möglichkeit gewesen, die anderen Mitglieder einmal in entspannter Atmosphäre kennenzulernen. Das Format eigne sich natürlich auch für Leute, die noch nie beim KJU dabei waren, sagt sie. „Einfach vorbei kommen und gucken, ob es passt.“

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